Wenn, wie dieses Video, Videospielen jegliche politische Dimension schon von Vornherein quasi abgesprochen wird und sie lediglich auf Profit(maximierung) als Interesse, noch dazu neben einem "Spielspaß", reduziert werden sollen, kann zu ihrer (pop)kulturellen Bedeutung gleich eingepackt werden. Das kann aus meiner Sicht jedenfalls kein konstruktiver Beitrag sein und ist nichts weiter als eine eigentliche Gesprächsverweigerung. Mehr kann Videospielen dabei kaum geschadet werden denk ich - Von der Heteronormativität welche dieses Video begleitet ganz zu zweigen. Und das wäre eigentlich auch ein Problem von Anita Sarkeesian ^^TheRealBlack wrote:http://www.youtube.com/watch?feature=pl ... JeX6F-Q63I#!
Feminism versus FACTS (RE Damsel in distress)
Auch was darin alles über "gesunde" Beziehungen gesagt wird ist mehr als bedenklich: ich muss glaub ich nicht Pasolini gelesen haben um mich vor den diesen Äußerungen begleitenden Werbebildern noch zusätzlich zu fürchten. Der Typus einer "starken Frau" ist dabei allein schonmal nichts weiter als patriarchaler Ausdruck.
Und bereits früher hat die darin "kritisierte" Autorin doch eindeutig klar gemacht, dass sie sich gerade auch gegen den Typus (vermeintlich) starker Frauen in Videospielen richtet, also gerade auch solches wie die Gewalt gegen Männer darin. Insofern bin ich ja schonmal gespannt wie dann auf die beiden anderen Videos welche demnächst folgen werden reagiert werden wird, denn zunächst ging es in erster Linie ja vor allem um "familienfreundliche Unterhaltung" wie von Nintendo.
Ich hab "Double Dragon Neon" von Sony bekommen und weshalb sollte diese eine Szene da zu Anfang (oder in dem Fall am Ende des Spiels) gleich das ganze restliche Spiel in einem anderen Licht erscheinen lassen? Wie manipulativ ist das denn bitte - von Seiten eines Antifeminismus: das ist so als würde "Frauengefängnis" von Jess Franco auch als Women's Empowerment herhalten (müssen), oder jeglicher "Rape & Revenge"-Movie, von Ingmar Bergman bis Meir Zarchi.
Und nur in einer patriarchalen bis männerdominierten Gesellschaft wäre solches Empowerment im Übrigen auch sinnvoll, ansonsten ginge es nämlich doch weit eher nicht einmal um diese Frage. In dem ersten Video ging es auch gleich mit der Beschimpfung von Videospielen als "pornös" los, aber darum, das zu kritisieren, geht es diesem Propaganda-Antifeminismus nicht einmal glaub ich - womöglich werden Sarkeesian's Ansichten dort dann sogar noch geteilt. Im Lichte gesunder Prospekte.
Beide schenken sich meiner Meinung nach wirklich nicht viel. Auch weil sie beide von denselben Grundannahmen ausgehen: natürlich gibt es auch Feminismen die Differenzen für unveränderlich und unauflöslich halten.buzzti wrote:Wie Feministen mit Sexualdimorphismus umgehen, weiß ich nicht, aber hier werden die Debatten auch zu schnell biologistisch/deterministisch.
Bei anderen Ideologien war das im Übrigen ähnlich: so ist der meiste Antisozialismus auch selbst sozialistisch gewesen - nur hat er die Kategorie "Klasse", wie hier das Geschlecht, anders definiert - entweder über eine "Rasse" oder "Nation", oder eine religiöse Lehre wie die Christliche Soziallehre.
Dennoch kann ich mich als Feminist auch unabhängig davon für Frauenrechte (selbst) stark machen, egal welches Geschlecht ich nun habe (oder auch nicht), sowie für soziale Gerechtigkeit einsetzen ohne dass ich mich der ökonomistischen Verherrlichung eines Phänomens wie Arbeit dabei bediene. Also undogmatisch sein.
Das Hauptproblem beider bleibt demnach ein gravierender Mangel an Anerkennung für Andere, (für sie) Fremde(s).