Das hat einfache Gründe:Patrik wrote:(Und das tun viele Atheisten leider, wenn sie ein entsprechendes Reizwort hören. Oft kommt es mir so vor, als würden Atheisten stärker missionieren wollen als die Anhänger jeder anderen Religion.)
Wir haben in Deutschland eine Religionsfreiheit, d.h. jeder darf frei wählen ob und wenn ja, welcher Religion er/sie angehören möchte.
Zeitgleich aber:
Religionsunterricht in Schulen kann nur auf Antrag "gemieden" werden und wird wenn überhaupt dann meist nur sehr Stiefmütterlich ersetzt. (war zumindest bei meiner Schule so)
Kirchensteuer wird staatlich eingetrieben, man muss aktiv austreten. Ich kann mich nicht erinnern, mit Beginn meiner Volljährigkeit in den Verein eingetreten zu sein, also warum muss ich Geld bezahlen(!) um auszutreten?!
Religiöse "Befindsamkeiten" werden besonders paradox "geschützt": §166 stgb ist ein unsägliches Unding. Wer seine Meinung äußert kann immer dann, wenn ein nur hinreichend dämlicher und gewaltbereiter Mob anderer Meinung ist willkürlich bestraft werden - absurd!
Tanzverbot an Karfreitag für alle, damit "die Christen" trauern können? Da war wohl zuviel "Schuss" im Tee als das verabschiedet wurde.
to be continued.
Insofern kann ich gerade bei Leuten, die nicht dem christlichen "Mainstream" angehören eine gewisse Frustration verstehen, denn eine wirkliche Religionsfreiheit kann und darf nicht bedeuten, dass Personen, die nicht religion XY angehören benachteiligt werden, dass der Staat die Gelder eintreibt usw.
Auch verstehe ich nicht, warum mit §166stgb "unsichtbare Freunde" geschützt werden müssen. "Beleidigung" gibt es bereits als Straftatbestand, ich wüsste nun nicht, warum dies auch für fiktive Personen aus fiktiven Geschichten gelten sollte.
Und religiöse Kinder können immerhin von ihren wohl nicht minder religiösen Eltern vor blasphemischen Videospielen "geschützt" werden. Religiöse Befindlichkeiten sollten bei staatlichen Aktionen einfach keine oder zumindest eine extrem untergeordnete Rolle spielen. Und so sind eben viele "Ungläubige" einfach genervt, weil der Staat, wie auch Teile der Gesellschaft viele Gelegenheiten nutzen "die Ungläubigen" zu drangsalieren.
Besonders interessant wird es, wenn sich ein Atheist um einen Job bewirbt, der über 5 Ecken irgendwie in kirchlicher Trägerschaft ist. Man ist vermutlich nur ein Mensch dritter Klasse, weil man dann wegen der falschen Konfession einfach nach Hause geschickt wird.
Soviel zur Gleichbehandlung und Religionsfreiheit in diesem "freien Land"...