buzzti hat geschrieben:"Außerdem will die britische Regierung grundsätzliche pornografische Inhalte mit Gewaltdarstellungen verbieten, auch wenn diese nur simuliert ist." Hm, betrifft somit dann auch bdsm- und (guro) hentai-Anhänger. Aber wer für sowas öffentlich einstehen will, wird sowieso von den Medien geplättet...
Ehrlich gesagt lese ich das mit den Gewaltdarstellungen zum ersten Mal: bislang dachte ich sollte "Pornografie" allgemein im Internet nicht mehr zugänglich gemacht werden und dahingehend eine Anpassung an den traditionellen Rundfunk stattfinden, ganz ähnlich wie in Deutschland.
Da gibt es ja auch einige historische Parallelen: so wurden bis zur Aufhebung des Pornografieverbots 1975 diverse scheinpornografische Sexfilme lukrativ produziert, die sogenannte "Sexwelle". Im prüden England gab es die, wenn auch in kleinerem Ausmaß und hierzulande praktisch unbekannt, ebenfalls. Also als Quasi-Ersatz für "richtige" Pornografie, welche damals aus Skandinavien kommend eine seit den späten 60er Jahren auch europäische Modeerscheinung gewesen ist.
Die Gewaltproblematik würde ich dabei ähnlich einordnen wie die um Scheinminderjährige: die Scheinminderjährigen werden im Rahmen der "Pornografie" erst dann problematisch wenn sie explizit sind, das heißt wenn sie explizit behaupten sie wären minderjährige Personen, es in Wirklichkeit (und per dem in der Branche international vorgegebenen Nachweis) aber nicht sind, beziehungsweise zum Zeitpunkt der neueren Aufnahmen nicht waren.
Es ist auch nur eine meiner Auffassung nach landläufig falsche Ansicht, dass BDSM-Inhalte für gewöhnlich unter "Gewaltpornografie" verortet werden. Das allermeiste BDSM-Material auf Trägermedien wird auch in Deutschland als strafrechtlich über das "Pornografie"-Verbot hinaus unproblematisch betrachtet, also nicht etwa von Vornherein zu "Gewaltpornografie" erklärt. Meiner Erfahrung nach zumindest solange es ausnahmsweise nicht die BPjM in die Finger bekommen hat
Es ist nur so, dass es in Europa wie etwa Holland, ein paar Internetseiten gibt in denen kommerziell und im großen Stil Vergewaltigungen inszeniert werden. Und ähnlich wie bei den Minderjährigen ist dann diese Scheingewalt sozusagen das Problematische. Mit der traditionellen BDSM-Szene haben diese Produktionen aber auch nichts zu tun und sie werden auch international häufig nicht akzeptiert, zum Beispiel selbst von der US-Erotikindustrie nicht.
Anmerkung: beim Themenkomplex "Pornografie" und "Gewalt" ist natürlich zu berücksichtigen, dass es auch eine pornografiefeindliche Tradition gibt welche sämtliche "Pornografie" als "Gewalt" wahrnimmt. Also "pornografische Inhalte ohne Gewaltdarstellungen" gäbe es danach gar nicht -