Patrik wrote:(...) die Fragebögen – wenn auch nicht evaluiert – sehen vernünftig aus. (...)
Es kommt wohl immer darauf an was jeweilig unter "vernünftig" verstanden wird, geschweige denn wie eine "Evaluierung" diesbezüglich überhaupt aussehen könnte. An einer Möller-Umfrage habe ich auch schon persönlich teilgenommen. Ich erinnere mich daraufhin einen Offen Brief verfasst zu haben...
Allein wenn ich die beiden hier im Zitat extrapolierten Fragestellungen berücksichtige: die erste quantifiziert ein GTA-Spielen im Sinne von Zeitaufwand (oder auch Zeitverlust - Vergeudung -> Sucht-Gefahr), die zweite qualifiziert eine Wahrnehmung von "Gewalt" darin, aber quantifiziert diese auch wieder - indem sie etwa danach fragt "wieviel" Gewalt festgestellt worden wäre. Unklar bleibt schonmal, wissenschaftstheoretisch, was davon abgeleitet wird - aber vor allem welche Bedeutung Gewalt darin hätte. Macht ein "gewaltfreies" GTA etwa überhaupt Sinn? Vermutlich würde eine Wahrnehmung von "Gewaltfreiheit" bei GTA theoretisch eher schon (wieder) als Abstumpfung interpretiert werden, weil die "Gewalt" darin nicht mehr wahrgenommen worden wäre. Aus wissenschaftstheoretischer Sicht geht es hier also bereits um eine Grundannahme von Gewalt.
Fragen die mir etwa keineswegs gestellt wurden: "finden Sie die Gewaltexposition dem Thema/Anliegen, der Narration des Spiels, angemessen?" Oder "halten Sie die Darstellungen gemäß ihrer Bedeutung im Spiel für akzeptabel oder gerecht(fertigt)?" Darüber könnten ja auch Statistiken gefüttert und ausgewertet werden, das würde eine deutlich andere Forschung ergeben als diese welche - völlig egal wie das im Detail aussieht - immer von einem "Gewaltkonsum" ausgeht.
Gamertag: Pyri80 PSN: Pyri Steam: pyri "Der, der aus Verzweiflung hinausrennt, wird nachher noch betitelt: 'den hab'n wir los jetzt'." Thomas Bernhard