Ich bin mir relativ sicher, dass die brennendsten Themen bereits angesprochen werden, namentlich die Thematik über Zensur, Bevormundung, Indizierung und den anderen verbundenen Problemen mit den Jugendschutzgesetzen mit denen sich viele hier sehr intensiv auseinandersetzen.
Es gibt allerdings eine Thematik die immer größer wird und hoffentlich zum einschreiten der Behörden führt. Glücksspiel in Videospielen.
Hier also meine Frage:
Immer mehr Videospiele, vermehrt auch jene die sich nicht grundsätzlich an Erwachsene richten, enthalten Systeme bei denen reales Geld gegen eine Chance(!) auf digitale Waren eingetauscht werden können. Hierbei (Overwatch (USK 16), FIFA (USK 3), Madden (USK 0), etc.) wird einfach in Kauf genommen, dass Kinder und Jugendliche mit Systemen in Berührung kommen, die von Entwicklern und viel mehr den Verlegern des Spieles gezielt gewählt wurden, weil sie Glücksspielaffinitäten ausnutzen ohne als solches zu gelten. Während dies für Spiele zumutbar wäre, welche klar für volljährige Nutzer gedacht sind, werden hier gezielt Kinder und Jugendliche anvisiert. Deshalb: Sind sie sich dieser Thematik bewusst, wie denken sie darüber und was wären sie bereit dagegen zu unternehmen?
Hintergrund:
Ich persönlich wäre ehrlich gesagt froh wenn einfach die Feststellung käme, dass dies gar nicht gewusst wurde und wir innerhalb einer absehbaren Zeit ein Verbot solcher Praktiken erwarten können. China ist in so weit gegangen das Spiele-Entwickler und Verleger angeben müssen was die Chancen auf jeweilige "Preise" sind, was, ähnlich wie die Ansagen nach der Lotto-Werbung, zumindest klarer stellt womit man es zu tun hat.
Mir geht das aber nicht weit genug. Ein Verbot könnte Wellen schlagen und vielleicht zum ersticken der Praxis führen. Wenn ich ehrlich bin würde ich dann noch auf die Thematik des "Walfangs" im Mobilmarkt und ähnlichen Ausbeutungspraktiken ausweiten, aber ich fürchte das würde das Maß sprengen. Fakt ist, während bei der Indizierungsthematik eine Überregulierung stattfindet, sehe ich hier die andere Seite der gleichen Münze des Versagens seitens der Gesetzgebung. Wenn tatsächlich Jugendschutz gefragt ist wird unter-reguliert. In diesem Fall schlichtweg nichts unternommen.
Es häufen sich die Artikel über Sohn/Tochter XY welche die Kreditkarte der Eltern mit horrenden Summen belastet hätten, nicht zuletzt wegen der gezielten sozialen Manipulation die mittlerweile das digitale Medium plagen. Das schadet mal in erster Linie all denen die Anfällig für solche Praktiken sind, was moralisch verwerflich aber nicht illegal ist, aber wenn man das ganze auf Spiele ausweitet die grundsätzlich für einen, für Kinder und Jugendliche zugänglichen Markt gedacht sind, dann kann das kein Pseudo-Glücksspiel bleiben, welches sich der staatlichen Regulierung entzieht.
Nachtrag:
Ich hoffe die Frage entspricht in etwa dem was sich hierbei vorgestellt wird.