Gewaltdarstellungen konfrontieren mit Gewalt und Gewalt ist wenn dann keine Reaktion auf Konfrontationen, sondern Konflikte...
Das Wirkungskonzept dreht dabei schonmal immer Negatives in zumindest positiv Gemeintes um: die verdrehte Behauptung einer Bejahung oder Gutheißung von Gewalt, welche solche Vorstellungen einer angeblichen Ästhetisierung von Gewalt nur verlängern. Erst dann wenn diese Behauptung unwidersprochen und völlig kritiklos einmal feststeht, wird sie nämlich überhaupt auf Schönheitsideale (oder dementsprechendes Konsumverhalten) bezogen werden können.
Doch Gewaltdarstellungen sind prinzipiell noch nichts Schönes, sondern sie zeigen dass auf etwas negativ eingewirkt wird, so dass ein vorher vorhandener Zustand weggenommen erscheint. Es kann dabei (manchmal) auch etwas (positiv) hinzukommen, aber zumindest wird ein vorheriger Zustand negiert, so dass er jedenfalls abgelehnt erscheint. Gewalt ist nichts konstruktives, sondern etwas destruktiv-einseitiges. Wenn auf etwas eine (fremde) Kraft ausgeübt wird, ein Gegenstand verändert, zerstört, jemand verletzt oder getötet wird. Spaß machen oder Freude bereiten wird so ein Vorgang erst einmal über die Energien welche dabei frei werden, die Bewegung welche ausgeführt erscheint. Und eben diese können schließlich auch als schön empfunden werden. Letztlich die Veränderung einer Situation. Während ethische Implikationen erst auf der gegenständlichen Ebene eine Rolle spielen werden, bei der Frage ob ein Gegenstand etwa eine geometrische Form oder ein Lebewesen wie ein Mensch ist. Auch ob der (Übel-)Täter "höher" als das Opfer steht, wie die Natur, also ob überhaupt greifbar und dingfest zu machen, oder zum Beispiel ein anderer Mensch (war, in der Autopsie).
Wichtig ist auch wie Gegenstände, welche etwa nicht eindeutig identifizierbar wären, bezeichnet werden - oder was sie repräsentieren sollen. Eine der umfassendsten vorstellbaren Gewaltdarstellungen betrifft so die Zerstörung eines ganzen bewohnten Planeten. Doch aus der Ferne, in einem Bild sozusagen betrachtet, wird diese kaum besonders empören, weil das Leid welches eine solche Zerstörung verursacht darüber nicht konkret sichtbar gemacht werden kann. Wird das Attribut "bewohnt" in einer Fiktion noch fallen gelassen und der Planet etwa zu einem ohne Lebewesen, sieht die Sache (und damit die "Gewalt") gleich schon wieder ganz anders aus. Und allein dieses Bild kann die ganze Heuchelei und mir bereits unendlich erscheinende Bigotterie dieser ganzen Ressentiments gegen Gewaltdarstellungen drastisch vor Augen führen. Eine einzige "Erschütterung der Macht" in der Ferne -