Aus einem aktuellen SPIEGEL-Artikel, dem ein Interview mit dem VBE-Vorsitzenden Udo Beckmann anhängt (https://www.spiegel.de/panorama/bildung ... ws#ref=rss):
>>SPIEGEL: "Laut VBE werden die Schüler gegenüber ihren Lehrern zunehmend gewalttätig, woran liegt das?"
[...]
Beckmann: "[...] Zudem nutzen sie zunehmend Medien, und Eltern achten zu wenig darauf, ob die Spiele, die sie spielen, gewaltverherrlichend sind."<<
Hört, hört! Sie nutzen MEDIEN! Schockschwerenot!
Spiele sollen also mal wieder gesellschaftliche Gewaltphänomene erklären... ist klar. Dass sie das nicht können, ist zwar gar keine Frage (s. https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/0 ... t-4?page=1), aber Antimedienressentiments wird man so schnell ja nicht los.
Ich glaube ja außerdem nicht, dass "Condemned: Criminal Origins" (2005), "Condemned 2: Bloodshot" (2008), "Manhunt" (2003), "Manhunt 2" (2008), "Mortal Kombat: Komplete Edition" (2012) und "Scarface: The World Is Yours" (2006), "Silent Hill: Homecoming" (2008) und "Soldier of Fortune: Payback" (2007) - nach den Entschlagnahmungen der letzten Jahre die einzigen überhaupt noch nach § 131 StGB (de jure) als "gewaltverherrlichend" beschlagnahmten Spiele - bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs stehen... die dürften die gar nicht mehr kennen. Ganz davon abgesehen, dass (a) auch die Beschlagnahmen dieser Spiele evident rechtswidrig waren (und sind - These: Es gibt überhaupt gar kein kommerzielles Spiel, dass die Tatbestandskriterien des § 131 StGB erfüllen würde.) und dass (b) der gesamte § 131 StGB verfassungswidrig ist (diesbzgl. http://publications.rwth-aachen.de/reco ... /4847.pdf).
Merkt man eigtl., wie sehr es mir gg. den Strich geht, dass in öffentlichen Debatten strafrechtlich relevante Terminologie unreflektiert in den Äther g********n wird?!
